Im neuen Heim

Die Rennmaus/Der Hamster/ Die Gruppe im neuen Haim.

 

Nach dem Transport, der ganz häufig einfach verschlafen wird, folgt die Eingewöhnungsphase.
Die kleinen müssen sich an die neue Umgebung, Geräusche, Gerüche und auch Gewohnheiten des neuen Besitzers gewöhnen. In manchen Fällen folgt jetzt auch erstmal eine VG, hierzu habe ich aber eine gesonderte Seite für Euch erstellt.

 

Grundlegend gilt, geben Sie den kleinen Schätzchen erstmal die Zeit sich neu einzurichten!

Das Gehege sollte bei der Ankunft der Nasen bereits vorbereitet sein und mit ca 3cm Kleintierstreu eingestreut.
Das Einstreu aus der Transportbox wird komplett über das schon vorhandene im Gehege verteilt, um den Kleinen die Umgewöhnung zu erleichtern. Der Gruppengeruch ist das Wichtigste überhaupt für eine Mäusegruppe, egal aus wie vielen  Mitgliedern sie bestehen mag. Daher sollte am Einstreu am ersten Tag auch noch keine 20cm betragen, da es einfach viiiiiel zu viel zum Markieren wäre.


Hierzu muss man wissen das Rennmäuse mit einer Drüse die sich unter ihrem Bauch befindet ihr Revier markieren, welche bei Stress auch massiv Sekret produziert.
Häufig kommt es zu Problemen, weil das Gehege gut 120x60 cm  Grundfläche misst aber noch komplett unmarkiertes Einstreu enthält, plus Laufrad, plus Häuser, plus Sandbad, plus Etagen ect. 

Die Tiere kommen mit etwas Einstreu aus ihrem alten Gehege was sich nicht komplett verteilen lässt und markieren somit was das Zeug hält um sich endlich sicher zu fühlen. Es ist massiver Stress für sie.
Schnell riechen die Mäuse daher wieder nach sich selbst und nicht mehr nach ihrer Gruppe da sie getrennt alles ablaufen. Dies kann zum Bruch der Gruppe führen!

 

Daher IMMER nur Stück für Stück arbeiten um die Tiere nicht zu verunsichern!

 

Gerne können sie das Futter am ersten Tag einstreuen, da es bei mir keine Wasserflaschen gibt, bis aus Ausnahmen, benötigen sie auch einen Wassernapf.

 

Mit dem Eistreuen des Futters erreicht man eine gemeinsame Futtersuche und beschäftigt die Tiere ihren Instinkten entsprechend. Statt sich gelangweilt das Futter aus dem Napf zu pflücken. Gut... ich gebe gerne zu, bei 3cm ist das wohl nicht sehr anstrengend, aber das Einstreu erhöht sich ja noch nur Geduld ;-)

 

Wenn sie das erste mal geschlafen haben, am besten eine große Hand voll Heu auffüllen, dann erstmal für 24 Stunden nichts weiter hineinlegen.

 

Kleiner Tipp: Wenn sie sich ein Taschentuch in den Ärmel stopfen über Nacht und dann den Kleinen zum Nestbau hineinlegen, bauen sie damit ihr Nest und Ihr Geruch wird direkt vertrauter. Dies aber bitte erst ab Tag 3.

 

Nun folgt ganz simpel jeden Tag ein Gegenstand oder Einstreu/Heu.

Es empfiehlt sich mit dem Sandbad anzufangen, da die Fellpflege sehr wichtig ist für die Kleinen und sie sich damit direkt wohler fühlen. Bei Hamstern die viel Buddeln empfehlen sich Bonbongläser (Z.B. von IKEA ), bei "normaler Nutzung" ohne ekstatisches wegschleudern des Sandes, reicht in der Regel auch eine Schüssel oder größerer Napf.

Dann folgen die Häuser und Verstecke, wobei Sie darauf achten sollten, das diese immer mindesten 2 Ein-/Ausgänge vorweisen, sodass die Tiere aneinander vorbei kommen , und nicht einer den Ausgang blockiert.

 

Das Laufrad immer als letztes, da manche Tiere schnell zur "Laufradsucht" neigen!

Dieses Phänomen beobachte ich immer wieder bei Tieren die nicht aus meiner Zucht stammen.

Laufräder sollen einen Bewegungsausgleich schaffen, wenn man nicht in der Lage ist seinem Tier täglich Auslauf anzubieten, oder wenn es auf Grund der Gruppenhaltung einfach nicht Ratsam ist diese in einen Auslauf zu setzen.

 

Folgende Fakten:
Das rennen im Laufrad setzt Glücksgefühle frei durch Botenstoffe die ans Gehirn geleitet werden, etwas gleich zu setzen bei uns selber auch, wenn wir Schokolade essen.

Oder ein Sportler, der einmal eine gewisse Kondition hat, auch bei diesem setzt das Gehirn Botenstoffe frei, er fühlt sich gut wenn er läuft.

 

Nun kommen wir zum Laufrad zurück.

Das Tier hat stress bei einer neuen Situation, dies ist unvermeidlich, der eine ist aufgeregter als der andere aber grundlegend müssen alle dadurch. Jetzt stelle ich das Laufrad rein, was ohne Einschränkung genutzt werden darf und die Maus /der Hamster fängt an zu rennen.

Das Gehirn belohnt den Hamster und er merkt.. Hey.. wenn ich im Laufrad laufe geht's mir besser.
Dies macht er dann nochmal bei einem lauten Geräusch weil er sich erschreckt und Stress hat. Und wiederholt es, als er wer vorbeigehen, was ihn ängstigt.  Sehr schnell schon hat er in seinem Kopf gespeichert, dass das Laufrad das Allheilmittel für sämtliche Ängste ist und eine Konfrontation mit dem, was einem Angst macht, gar nicht mehr nötig ist.
Das führt irgendwann soweit das das Tier zum einen eher ängstlich bleibt und auch das es den Bezug zur Gruppe verliert.

Ein Tier was einfach nur seinen Bewegungsdrang ablaufen möchte, ist entspannt wenn es das Laufrad betritt. Um dem Tier in diesen Zustand zu verhelfen, ist es wichtig das Laufrad nur bei Tieren einzusetzen die nicht Panisch sind.

 

Es dauert ca. 2 Wochen häufig, bis das Gehege das erste mal wirklich, komplett eingerichtet ist. Bei Streitigkeiten in der Gruppe sollte man lieber den ein anderen anderen Tag länger warten, statt zu riskieren das sich die Gruppe ihre Harmonie verliert.
Die Tiere leiden keinesfalls darunter, wenn man ihnen das Haus noch einen Tag vorenthält, aber gewiss wenn das Vertrauen in die Gruppe selber schwankt.

 

Ich hoffe ich konnte Euch etwas helfen.